Oskar’s Singapur

Erster Eindruck von Singapur – sehr sauber und zivilisiert alles hier.

Nachdem wir Abends in unserem schicken Hotel angekommen sind, ging’s auch gleich wieder los Richtung Chinatown. Die Münchner Toms sind dagewesen wegen der Tourismusmesse in Singapur. Witzig war, sie kamen aus Bali und flogen weiter nach Bangkok – und wir genau andersrum! Also quasselten wir alle durcheinander um den anderen die besten „must-do“- Tipps zu geben für das nächste Ziel. Zwischendurch gab’s auch noch ein richtig heftiges Gewitter mit Blitzen, die in die Hochhäuser direkt neben uns eingeschlagen sind, daß sogar der Strom in unserer Disco ausgefallen ist! Solch ähnliche Gewitter kenne ich nur noch aus Piran (Slowenien). Aber das hier war schon eine heftig und die Donnerschläge seeehr laut – irgendwie war’s eine geile Stimmung!

Übrigens, der zweite Eindruck von Singapur war – es ist sauteuer dort! Echt brutal! Ein 0,3 Bier 7€, eine Schachtel Zigaretten 8,50€! Frühstück: 11€ pro Person! Aber vielleicht kam uns das auch nur so vor, weil Thailand echt supergünstig im Vergleich dazu war, da hatten wir ein komplettes Essen mit Getränken für 12€!

Und der dritte Eindruck war – es gibt nichts, was nicht verboten sein könnte.

Trinkt oder ist man etwas in der Metro: 350 Euro Strafe

Eine Zigarettenkippe auf den Boden geworfen: 200 Euro

Verlässt man eine Toilette ohne zu spülen: 200 Euro

Kaugummi’s sind sind illegal und dürfen erst garnicht eingeführt werden. Kauen darf man sie aber. Man fragt sich nur, wie das gehen soll, nachdem es nicht einen einzigen Laden gibt, in dem man welche kaufen kann.

Man wird so vorsichtig weil man keine Ahnung hat, was man darf und was nicht, sodaß man unwillkürlich die Singapurianer beobachtet – und was die machen dürfen, das macht man dann auch.

Singapur ist ja eine Demokratie – allerdings sollte man das nicht allzu laut sagen, wie überhaupt alles, was den Staat anbelangt – insbesondere kritische Anmerkungen – nur leise und hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen werden sollte.

Die Staatsform einer Demokratie scheint aber auch nur theoretischer Natur zu sein. Denn es gibt nur eine Partei, die ‚People’s Action Party“ (PAP). Früher gab es wohl durchaus weitere Parteien, allerdings haben die auf wundersame Weise ihre Politiker verloren. Nein, wir sind nicht in Russland oder irgendwo in Afrika und die Leute erfreuen sich sicherlich noch bester Gesundheit – Singapur löst solche ‚Problemfälle‘ intelligenter. Entweder die entsprechenden Personen hatten irgendeine Affäre, mit Vorliebe etwas, was mit Steuern zu tun hat, oder sie haben aus unerfindlichen Gründen plötzlich Pech mit ihren Investitionen und standen vor dem finanziellen Ruin. Denn in Singapur gibt es ein Gesetz, daß nur Personen, die über das nötige Kleingeld verfügen, im Parlament sitzen dürfen. Wie gesagt, ist viel eleganter diese Lösung. 

Hmm, darf ich sowas wie das hier überhaupt in einen Internet-Blog schreiben? Aber egal, wir sind ja zum Glück schon auf Bali und das Schlimmste, was mir jetzt noch passieren kann ist, daß ich lebenslanges Einreiseverbot nach Singapur erhalte. Was aber schade wäre. Denn habe ich noch bei der Ankunft in Singapur gedacht, daß ich gar nicht weiß, was ich dort 5 Tage machen soll, so hat sich dies doch ganz schön geändert.

Schon die beiden Stadtrundfahrten waren beeindruckend. Zuerst mit einem Amphibienfahrzeug ne kleine Runde an Land um dann ins Wasser zu fahren und eine Hafenrundfahrt zu machen. (Ach ja, essen und trinken war dabei verboten…). Hingucker ist absolut das Marina Sands Hotel. Das besteht aus drei separaten Türmen die oben über eine schiffsähnliche Konstruktion miteinander verbunden sind. In 200 Meter höhe gibt es dann auch zwei Bars, einen Spa-Bereich, einen Swimmingpool und natürlich dürfen Palmen auch nicht fehlen. Da müssen wir unbedingt noch rauf, haben wir uns gedacht.

Spannend fand ich, daß wir auch an der Formel1-Rennstrecke vorbeigefahren sind. Die Abbauarbeiten waren selbst nach 3 Wochen noch nicht abgeschlossen und so habe ich die Boxengasse besucht und stand vor der Box von Sebastian Vettel oder Fernando Alonso, deren Namen noch prominent oberhalb der Garagen angebracht waren.

Dann kam gleich die zweite Stadtrundfahrt. Das Essens- und Trinkverbot ignorierend saßen wir mit unseren Wraps im Oben-ohne-Bus und führen durch die beleuchteten Straßen des nächtlichen Singapur. Hinter dem Marina Sands Hotel hat die Regierung Landgewinnungsmaßnahmen umgesetzt. Und hier muß man einfach die Regierung doch loben. Während in Dubai alles nur unter dem Motto „wie können wir das ganze Geld möglichst dumm ausgeben“ zu sein schien, so sah man, daß die Singapurianer auch dies intelligenter machen.

So gab es dort einen tollen großen botanischen Garten mit den alles überragenden ‚Supertrees‘. Diese aus einem Stahlgerüst geschaffenen ca. 30 Meter hohen, künstlichen Bäume wurden mit Planzen bestückt. Einige davon rankten sich bereits bist fast an die Spitze der Gerüste. Da die Supertrees trichterförmig aufgebaut sind, sammeln sie das Regenwasser auf und versorgen damit ohne menschliches Zutun die Planzen. Auch die Beleuchtung der Bäume ist autark. Sonnenkollektoren speichern tagsüber die Energie, die dann abends zum Teil in eine fulminante ‚Light-and-Music‘ Show umgewandelt werden. Man fühlte sich wie in der einen Nachtszene bei Avatar. Einfach nur zum genießen und sich wohlfühlen. Schon allein wegen diesen Supertrees hat sich für uns der Aufenhalt in Singapur gelohnt – vielleicht, weil wir vorher davon noch nichts gehört hatten und so einfach überrascht waren.

Ein tolles Erlebnis vor allem für mich war es, meinen ehemaligen Kollegen von Bosch nach 12 Jahren wiederzusehen. Nachdem er mir 2 Jahre gegenübersaß mußte er wieder zurück nach Singapur. Hans und ich waren zum Abendessen eingeladen und wir quatschten und lachten und quatschten und lachten. Dabei habe ich dann wohl nebenbei zu viel von den sehr scharfen Leckereien gegessen, was gewisse ‚Spätfolgen‘ hatte, die ich jetzt mal nicht näher erläutere…

Tja, und nach weiteren Erlebnissen in Chinatown, Little India, Oskar’s verpasst fast den Bus-Geschichte und Functions auf der Messe und netten Abenden waren die fünf Tage dann doch schneller vorbei als gedacht und die nächste Station stand an – Bali!

Also hieß es: „Al machag al kardinachija – Bali!“

Dieser Beitrag wurde unter Singapur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Oskar’s Singapur

  1. Barbara sagt:

    Danke fuers update. 🙂 Herlich… Ich bin gespannt auf Weiteres.

    Besitos von unsrer herrlichen Insel. Wasser 24 Grad und Strand ohne „Russen“ herrlich.
    Barbara

  2. Barbara sagt:

    Zu viel herrlich, aber macht nix. Maravilloso ! :))

  3. dieter sagt:

    ist immer noch mein wunsch 3tage singapur zu machen,hab viele filme schon gesehen,besonders den garten,helmut schmidt ist mit den boss eng befreundet,er meint er tuht was für das arme volk,und ist begeistert von ihm

Schreibe einen Kommentar